Nachfolge in Unternehmen: Das Herz will weiterschlagen - und wie biografisches Erzählen dabei helfen kann
Jeder Unternehmer gibt sein Herzblut in sein Unternehmen hinein, er lebt dafür, arbeitet dafür und baut sich eine Zukunft auf. Diese Zukunft soll natürlich eines Tages auch weitergehen - mit einem Nachfolger oder einem Jungunternehmer, der den Staffelstab übernimmt.
Was aber, wenn es keinen Nachfolger, keinen Jungunternehmer gibt? Was, wenn die eigene Kraft schon nachlässt, aber eine Übergabe nicht in Sicht ist? Was, wenn die eigenen Visionen von der goldenen Zukunft nicht mehr ganz so golden sind in der aktuellen wirtschaftlichen Lage?
Da fällt mir das Märchen von dem alten Indianer ein. Er hatte drei Söhne und wusste nicht, welchem er die Stammesführung in die Hände legen sollte. Jeder hatte eine andere Qualität: Der eine war ein hervorragender Krieger, der andere ein ausgezeichneter Jäger, der Dritte ein sanftmütiger freundlicher junger Mann. Und wisst Ihr was? Die Stammesführung wurde in die Hand aller Drei Söhne gemeinsam gelegt – so etwas hatte es bis dahin noch nie gegeben! Aber neue Zeiten verlangen neue Lösungen, und so muss auch in unserer Zeit Unternehmensnachfolge neu gedacht werden.
Denn das Herz will weiterschlagen, und die Leidenschaft für ein Unternehmen will ausgedrückt sein und neue Wurzeln schlagen. Was kann hier besser überzeugen als selbst erlebte authentische Geschichten aus der eigenen Unternehmererfahrung?
„Wie alles begann“ ist für mich der liebste Teil auf Unternehmerwebseiten. Hier findet man Geschichten von Firmen, die mit nur einer Mitarbeiterin (nämlich der eigenen Frau) in der heimischen Garage und einer geleasten Maschine ihren Anfang nahmen und Jahre später in einer Firma mit 50 Mitarbeitenden mündete. Da gibt es Geschichten von Patenten, die angemeldet wurden oder dem Ehrgeiz, der beste Bierbrauer der Region zu werden, weil kein anderes Bier schmeckt und vieles mehr.
Jede Gründungsgeschichte ist einzigartig, voller Anekdoten und Stolpersteinen, aber auch voller herzerwärmender Begegnungen, „Zufälle“ und schicksalhaften Wendungen. Eine der anrührendsten Geschichten für mich ist in einer Molkerei vor fast 40 Jahren passiert, als genau am Tag der Hochzeit des Unternehmensgründers ein so starkes Unwetter niederging, dass die Milchkessel überflutet wurden und fast wortwörtlich alles den Bach hinabgegangen wäre – Firma und Hochzeit. Fast – denn alle Gäste samt Bürgermeister halfen zusammen und retteten die Produktion, so dass sogar die Trauung in der Kirche rechtzeitig stattfinden konnte! Was für Geschichten das Leben doch schreibt!
Und genau diese Begeisterung, diese Lebensgeschichten – Herzensgeschichten sind es, die ein Unternehmen so kostbar machen und der Grund sein können, warum Nachfolge gelingt. Wer seine Herzensgeschichte überzeugend erzählt und andere damit begeistert und ansteckt, wird auch die Zukunft in sichere Hände legen können. Das eigene „Warum“ für sein Unternehmen formulieren und weitergeben ist der Kern der Unternehmensnachfolge. Hier unterstützt ganz wunderbar die Technik des biografischen Erzählens und der Herzensgeschichten. Sehr gerne unterstütze ich Dich dabei – damit es nicht am Ende heißt: „Es war einmal…“, sondern: „Auf geht`s in ein neues Kapitel“.
Deine Karin
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